Specht betont Notwendigkeit des Gewerbes vor Ort

Leistungsschau: Neckarauer Handwerker und Geschäfte sowie Aussteller aus der Region präsentierten sich an zwei Tagen in der Rheingoldhalle

Von unserem Redaktionsmitglied Jan Cerny- Mannheimer Morgen, 02.04.2012

Da er Wolfgang Raufelder, Landtagsabgeordneter und Mitglied der in Stuttgart mitregierenden Grünen, vom Podium aus erblickte, konnte sich Erster Bürgermeister Christian Specht eine kleine Spitze doch nicht verkneifen: „Da war die Landesregierung nicht gut beraten, die Zuschüsse für die Gewerbeschauen zu kürzen.“

Specht hatte gerade die Leistungsschau der Neckarauer Gewerbetreibenden unter der Ägide der Gemeinschaft der Selbstständigen (GdS) in der Rheingoldhalle eröffnet. Seine Bemerkung nahm der GdS-Vorsitzende Bernd Schwinn schmunzelnd zur Kenntnis, Raufelder indes lächelte gelassen.

Das Thema war später Diskussionspunkt am „MorgenMobil“ des „Mannheimer Morgen“. Dabei erklärte Rauffelder, dass die direkte Förderung zwar abgeschafft wurde, das Land aber die Kommunen mit einem Geldzuschuss ausgestattet hat, aus dem Städte und Gemeinden durchaus die Aktivitäten der Gewerbetreibenden unterstützen können. Es gelte nur, das Geld auch abzurufen.

Bereits in seiner Ansprache betonte Specht die Notwendigkeit der örtlichen Gewerbeschauen, wie die in Neckarau: „In den örtlichen Handwerksbetrieben haben es die Menschen mit Persönlichkeiten zu tun, die sich auch in ihren Stadtteilen vielfach ehrenamtlich engagieren.“ Das lokale Handwerk mache die Stadt lebenswert. Der zustimmende Beifall kam unter anderem auch von den Bundestagsabgeordneten Stefan Rebmann (SPD), und Dr. Birgit Reinemund (FDP) sowie mehreren Stadträten und Bezirksbeiräten. Sie begleiteten den Dezernenten und den GdS-Vorsitzenden Schwinn beim anschließenden Rundgang zu den 57 Ausstellern.

Sichtliche Freude herrschte beim Publikum als der Pächter der Rheingoldhalle, Mehmed Ali Sen, vom Podium aus verkündete, dass sein Pachtvertrag bis 2018 verlängert wurde. Wie berichtet, hatte ein Investor ein Auge auf den Komplex geworfen, um ihn abzureißen und ein Hotel zu bauen. Das ist zur Freude der Neckarauer zumindest für die nächsten Jahre vom Tisch.