Feudenheim-Realschule: Schulversuch hat starke Unterstützer

Elternvertretung überreicht 360 Unterschriften an Dr. Kern MdL

Der Elternbeirat der Feudenheim-Realschule macht sich weiter stark für den angestrebten Schulversuch „RealschulePLUS“, der den Übergang auf das benachbarte Gymnasium erleichtern soll. Auf Einladung der Elternvertretung besuchte die FDP-Fraktion im Mannheimer Gemeinderat zusammen mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern, die Schule in Feudenheim. Insgesamt wurden über 360 Unterschriften überreicht, um dem erklärten Wunsch der Elternvertretung und der Realschulleitung Nachdruck zu verleihen.

Gemeinsam für den Schulversuch: Susanne Banschbach, Stellv. Vorsitzende der Elternvertretung, Schulleiter Stefan Köhler, Stadträtin Brigit Sandner-Schmitt, Dr. Timm Kern MdL, Fraktionsvorsitzender Volker Beisel, Uwe Bischer, Vorsitzender der Elternvertretung und Stadträtin Dr. Birgit Reinemund MdB (v.l.n.r.)
Gemeinsam für den Schulversuch: Susanne Banschbach, Stellv. Vorsitzende der Elternvertretung, Schulleiter Stefan Köhler, Stadträtin Brigit Sandner-Schmitt, Dr. Timm Kern MdL, Fraktionsvorsitzender Volker Beisel, Uwe Bischer, Vorsitzender der Elternvertretung und Stadträtin Dr. Birgit Reinemund MdB (v.l.n.r.)

Der Schulversuch soll geeigneten Realschülern die Möglichkeit geben, nach einem Vorbereitungsjahr direkt an die Oberstufe des benachbarten Feudenheim-Gymnasiums zu wechseln und so in insgesamt neun Schuljahren das Abitur zu erwerben. „Das pädadgogische Konzept des Schulversuchs hat mich überzeugt. Wenn wir es mit der verbesserten Durchlässigkeit unseres Bildungsystems ernst meinen, dann brauchen wir solche passgenauen Möglichkeiten vor Ort dringend“, so der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Kern. Die Realschule sei das Rückgrat des baden-württembergischen Bildungssystems und der angestrebte Schulversuch in Feudenheim biete die Chance für einen geschmeidigen Übergang von der Realschule zum Gymnasium. „Ich werde mich für dieses überzeugende Konzept im Landtag einsetzen“, so Kern weiter.

Gemeinschaftsschule: Grün-Rot boxt von oben nach unten

Die grün-rote Landesregierung hat sich zu Beginn in den Koalitionsvertrag geschrieben, dass gute Schule von unten wachsen soll – dass also der Wunsch der Lehrer und Eltern, sowie der Schülerschaft bei der Schulentwicklung gehört wird. „Hier in Mannheim-Feudenheim haben wir den erklärten Willen der Schüler und Eltern vor Ort auf Einrichtung des Schulversuchs. Das zuständige Kultusministerium blockt jedoch das Ansinnen konsequent ab und verweist auf die neue Gemeinschaftsschule. Ist das die Politik von Grün-Rot? Alles im Land muss sich der neuen Schulform unterordnen? Damit wächst gute Schule nicht von unten, sondern wird von oben nach unten durchgeboxt“, ärgert sich FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Der beantragte Schulversuch bedeute eine weitreichende Veränderung der Schullandschaft und stünde im Widerspruch zum Schulgesetz sowie zu den aktuellen Entwicklungen der Gemeinschaftsschule, so das Ministerium.

Wichtiger Baustein in Mannheimer Bildungslandschaft

Für die liberale Gemeinderatsfraktion ist der Feudenheimer Schulversuch ein weiterer wichtiger Baustein in der Mannheimer Bildungslandschaft. „Das Feudenheimer Konzept ermöglicht den Schülerinnen und Schülern auf pragmatische Weise einen leichteren Übergang zur gymnasialen Oberstufe am selben Schulstandort. Derzeit ist ein Wechsel von der Realschule auf ein allgemeinbildendes Gymnasium durch den G 8-Lehrplan kaum möglich, weshalb die beruflichen Gymnasien an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Aus diesem Grund würde das Feudenheimer Modell auch dazu beitragen die Bildungsgerechtigkeit in Mannheim zu erhöhen. Dies ist eigentlich ein überparteilich erklärtes Ziel“, so die bildungspolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion, Birgit Sandner-Schmitt.