Kreativwirtschaftszentrum: Konzept „abspecken“

FDP fordert Anpassung, um im Kostenrahmen zu bleiben

Das im Jungbusch geplante Kreativwirtschaftszentrum soll nach den jüngsten Schätzungen rund 15 Millionen Euro kosten. Geplant waren anfangs knapp 12,7 Millionen. Die FDP-Fraktion fordert jetzt das architektonische Konzept anzupassen, damit man im ursprünglichen Kostenrahmen bleibt. „Wir wollen das Kreativwirtschaftszentrum abspecken! Wenn die Kosten bereits aus dem Ruder laufen, bevor auch nur ein Handschlag getätigt wurde, dann stimmt hier was nicht. Für einen Prunkbau mit allen Extras haben wir schlichtweg kein Geld in der Stadtkasse. Aus unserer Sicht könnte beispielsweise zunächst auf den umfassenden Umbau der alten Lagerhalle (Yaman-Gebäude) in der Hafenstraße 27 verzichtet werden. Vielleicht geht es hier auch eine Nummer kleiner? Die kommunale Stadtgalerie gehört nicht zum Nutzungskonzept des eigentlichen Wirtschaftszentrums. Mit dem Wegfall wären also nicht direkt die neuen Arbeitsplätze in Gefahr, die durch den Neubau nebenan geschaffen werden sollen. Aber wir verschließen uns auch keinen alternativen Sparvorschlägen“, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel. „Wir sollten die Stadtgalerie an ihrem jetzigen Ort in S 3 noch eine Zeit lang weiter betreiben und den Ausbau des Yaman-Gebäudes zeitlich verschieben, wenn keine anderen Einsparmöglichkeiten beim Neubau möglich sind“, fügt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Elke Wormer dazu.

Das Kreativwirtschaftszentrum: Kostensteigerung noch vor dem ersten Spatenstich!
Das Kreativwirtschaftszentrum: Kostensteigerung noch vor dem ersten Spatenstich!

Noch im Juni 2011 waren es 10,9 Millionen Euro

Die Liberalen weisen darauf hin, dass laut einer städtischen Pressemeldung vom 24. Juni 2011 das Kreativwirtschaftszentrum rund 10,9 Millionen Euro kosten sollte. „Der Siegerentwurf wurde aufgrund der damals für zu hoch angesehenen Kosten vom Architektenbüro Schneider überarbeitet. Die haben deswegen auf ein ganzes Geschoss verzichtet. Wir dachten, dass mit dieser Überarbeitung sichergestellt werden kann, dass das gesamte Projekt im Kostenrahmen bleibt. Keine 12 Monate danach präsentiert uns die Verwaltung eine ganz andere Rechnung. Ein Kreativwirtschaftszentrum für rund 15 Millionen Euro ist uns zu teuer“, betont die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Dr. Elke Wormer, die auch Mitglied des Preisgerichts war.

Keine Bürgerbeteiligung, keine Wirtschaftlichkeitsberechnung

„Bereits zu Beginn der Diskussion haben wir die mangelnde Bürgerbeteiligung in diesem Verfahren und die fehlenden Daten zur Wirtschaftlichkeitsberechnung scharf kritisiert. Bis heute haben wir keine belastbare Kalkulation zur Finanzierung oder etwaigem Mietausfall. Wir können die Chancen und Risiken dieses Wirtschaftszentrums nicht wirklich einschätzen“, betont die wirtschaftspolitische Sprecherin Dr. Birgit Reinemund MdB.

 

Bildnachweis: Stadt Mannheim