FDP-Entscheidung zur Kandidatenfrage steht bevor

Sie wird jedoch den Wahlkampf kritisch begleiten. Die Kreisvorsitzende Dr. Birgit Reinemund räumt ein, dass kein Kandidat gefunden wurde, der eine realistische Chance gehabt hätte. „Aber als FDP werden wir bei diesem OB-Wahlkampf dennoch mit dabei sein. Wir Liberalen haben eine klare Vorstellung davon, wie unsere Stadt wieder vorankommt. Wir werden von den anderen Kandidaten einfordern, dass sie nicht nur populäre Versprechungen machen, sondern realistische Konzepte vorlegen, wie Mannheim seine Probleme bewältigen und die Zukunft sichern kann. Wir müssen insbesondere die Arbeitslosigkeit senken, die Schulden abbauen und die Bildungschancen unserer Kinder verbessern. Gleichzeitig dürfen die Rechte unserer Bürger nicht weiter durch Maßnahmen wie Videoüberwachung beschnitten werden.“

Der FDP-Vorstand sieht bisher bei keinem der Kandidaten liberale Positionen ausreichend vertreten, um eine Unterstützung zuzusagen. Die endgültige Entscheidung darüber wird jedoch erst die Mitgliederversammlung am 26. März fällen, da ein Antrag vorliegt, Dr. Kurz zu unterstützen.

FDP-Stadtrat Volker Beisel spricht sich dafür aus, eine eigene Podiumsdiskussion mit den Kandidaten der anderen Parteien durchzuführen: „Dabei könnten wir den Kandidaten inhaltlich auf den Zahn fühlen – da sich bisher noch keiner durch seine innere Liberalität und ein gut strukturiertes Programm ausgezeichnet hat.“

Aus dem Mannheimer Morgen
vom 14. März 2007:

FDP: kein OB-Kandidat
Schützenhilfe noch offen

Die Mannheimer FDP wird bei der Oberbürgermeisterwahl am 17. Juni ohne eigenen Kandidaten antreten. Das teilte der Vorstand der Liberalen gestern in einer Presse-Erklärung mit. Die Kreisvorsitzende Birgit Reinemund räumte ein, dass kein Bewerber gefunden wurde, der eine realistische Chance gehabt hätte, Mannheims neuer OB zu werden. Im Gespräch war vor einigen Monaten der ehemalige Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg, Walter Döring – doch der hatte den Parteifreunden in der Quadratestadt dann abgesagt. Vor acht Jahren im Sommer 1999 ging der Lindenhöfer Wolf Engelen für die FDP ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus und bekam damals im ersten Wahlgang 4,6 Prozent, die dem bürgerlichen Lager aus CDU und Mannheimer Liste mit Dr. Sven-Joachim Otto wahrscheinlich den Sieg kosteten. Im zweiten Wahlgang zog Engelen seine Bewerbung zurück, Gerhard Widder (SPD) wurde gewählt.

„Aber als FDP werden wir bei diesem Wahlkampf dennoch mit dabei sein“, betonte Reinemund. Von den Kandidaten werde eingefordert, nicht nur populäre Versprechungen zu machen, sondern realistische Konzepte vorzulegen, wie Mannheim seine Probleme bewältigen und die Zukunft sichern könne. Dabei spiele die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, der Schuldenabbau bei den kommunalen Finanzen sowie die Förderung von Bildungschancen eine wesentliche Rolle. „Gleichzeitig dürfen Rechte der Bürger nicht weiter durch Maßnahmen wie die Videoüberwachung beschnitten werden“, forderte die Kreisvorsitzende.

Liberale Positionen sieht der Vorstand bisher bei keinem der anderen Kandidaten ausreichend vertreten. Deshalb will sich die FDP auch noch für keinen der Bewerber aussprechen. Eine endgültige Entscheidung darüber fällt allerdings erst bei der Mitgliederversammlung am 26. März. Zu dieser Sitzung liegt ein Antrag vor, Kulturbürgermeister Dr. Peter Kurz (SPD) bei der OB-Wahl zu unterstützen. FDP-Stadtrat Volker Beisel spricht sich dafür aus, eine Podiumsdiskussion mit Kurz, Ingo Wellenreuther (CDU) und Wolfgang Raufelder (Grüne) durchzuführen, „um diesen auf den Zahn fühlen zu können“. tan