FDP Mannheim trauert um Lorenz K.W. Reich

Am 17. Dezember 2008 verstarb im Alter von 90 Jahren unser langjähriges Mitglied und liberales Urgestein Lorenz K.W. Reich. Herr Reich gehörte der Partei seit dem 01.09.1961 an und war in den sechziger Jahren Kreisvorsitzender der FDP in Mannheim. Lorenz K.W. Reich war darüber hinaus über Jahrzehnte das Gesicht und die Stimme der Mannheimer FDP.

Mit zwei Themen bleibt seine politische Arbeit besonders verbunden: Er betrieb eine konsequente Mittelstandspolitik und setzte sich bereits in der Adenauer-Ära für gute wirtschaftliche und politische Beziehungen zur damaligen Sowjetunion ein.

Mit seiner 1948 gegründeten Künstleragentur arbeitete er auch ganz praktisch in diesem Sinne. In O 7 betrieb er eine der größten, von der Bundesanstalt für Arbeit lizensierten Künstler-Vermittlungsagenturen in Europa und zugleich die größte Zirkusagentur der Welt. Seine Kartei zählte über 16 000 Namen und enthielt alle namhaften Künstler der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre, darunter Caterina Valente, Heinz Erhard und Peter Frankenfeld.

Trotz dichtem „Eisernen Vorhang“ schaffte er es, das Bolschoi-Ballett und den Chor der Roten Armee nach Europa zu holen. Er habe so mehr für das deutsche Ansehen geleistet als mancher Diplomat, sagte der frühere Bundespräsident Theodor Heuss mal über ihn – trotzdem lehnte Herr Reich das Bundesverdienstkreuz ab. Die Theodor-Heuss-Medaille, die ihm 2001 verliehen wurde, nahm er jedoch gerne an.

Wir werden Herrn Lorenz K.W. Reich und sein Wirken für die Idee der Freiheit stets in guter Erinnerung halten.