Knackpunkt BUGA-Straßenführung: Variante über Dudenstraße ohne „Flyover“ prüfen

FDP-Fraktion sieht bahnparallele Variante und Verlegung des Schützenvereins kritisch

Die ungelöste Verkehrsproblematik der Straße „Am Aubuckel“ ist weiterhin der zentrale Knackpunkt für eine Realisierung der Bundesgartenschau (BUGA) im Jahr 2023 in Mannheim. Die FDP-Fraktion will die Variante über die Dudenstraße, ohne den so genannten „Flyover“, vertieft prüfen lassen. Der „Flyover“ ist eine Brücke für die Linksabbieger, die aus der Dudenstraße in Richtung Feudenheim unterwegs sind. Es soll untersucht werden inwieweit eine großzügige zweispurige Aufstellung oder ein Kreisel, ähnlich wie beim Kurpfalzkreisel in der City, für das Verkehrsaufkommen ebenfalls ausreichend sind. Die FDP verspricht sich dadurch deutlich niedrigere Baukosten. Bisher wird die Variante „Dudenstraße I“ mit 25 Millionen Euro veranschlagt.

FDP-Fraktion vor Ort im Februar 2013: Werbung für Alternativroute über die Dudenstraße
FDP-Fraktion vor Ort im Februar 2013: Werbung für Alternativroute über die Dudenstraße

Großzügige Aufstellung für Linksabbieger möglich?

Die Dudenstraße verfügt im Bereich der Kreuzung zur Feudenheimer Straße über einen sehr breiten Grünstreifen in der Mitte. „Es wurde bisher nicht untersucht, ob eine zweispurige Aufstellung der Linksabbieger für das zu erwartende Verkehrsaufkommen ausreichend ist. Platz genug ist da. Hier haben wir einige Hundert Meter zur Verfügung“, erklärt FDP-Fraktionschef Volker Beisel. Die FDP wolle auch genau aufgelistet haben, mit welchem Anteil der „Flyover“ bei den Gesamtkosten zu Buche schlägt. „Wenn sich die Gesamtkosten reduzieren lassen, könnte diese Variante durchaus ein tragfähiger Kompromiss sein“, so Beisel weiter.

Bahnparallele Variante wird abgelehnt

Von den vier untersuchten alternativen Verkehrsführungen favorisiert der von der Verwaltung beauftrage Gutachter die so genannte „bahnparallele Führung“ entlang der Riedbahntrasse. Diese Variante käme allerdings nicht ohne große Beeinträchtigungen für die Kleingärten und den ansässigen Sportverein aus. „Die Verlegung eines großen Traditions-Sportvereins und die überdurchschnittlich hohe Zahl wegfallender Kleingärten sehen wir kritisch“, so die sportpolitische Sprecherin Dr. Birgit Reinemund. Bezweifelt werden auch die geringen Gesamtkosten von nur 11,5 Millionen Euro. Davon sind alleine vier Millionen Euro für Ersatzmaßnahmen vorgesehen. „Wir haben gerade erst einen viel kleineren Sportverein für die ähnliche Summe verlegt. Dass jetzt die gleiche Summe für einen großen Sportverein mit weit umfangreicheren Anlagen ausreichen soll, ist wohl eher Wunschdenken der Stadtverwaltung. Davon abgesehen, ist – zu Recht – mit großen Widerständen zu rechnen“, so Dr. Reinemund.

BUGA mit LKW-Straße gefährdet Erfolg der Veranstaltung

Die überdurchschnittlich von Lastkraftwagen genutzte Straße „Am Aubuckel“ führt mitten durch das zukünftige Veranstaltungsgelände der Bundesgartenschau und gefährdet damit den wirtschaftlichen Erfolg der Veranstaltung. „Wir können kaum Besucher für unsere Gartenschau nach Mannheim locken, wenn die LKWs einmal quer durchfahren“, so Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt. Die FDP-Fraktion sei zwar mehrheitlich gegen die Bundesgartenschau gewesen, akzeptiert aber das knappe Votum für die Durchführung einer BUGA. „Hierzu gehört für uns auch, dass wir uns für eine BUGA ohne LKW-Straße einsetzen. Denn die sonst drohenden Einnahmeausfälle gehen vollständig zulasten der Stadt Mannheim und erhöhen die Gesamtkosten für die BUGA. Eine Straßenverlegung brächte außerdem eine deutliche Verkehrsentlastung für die geplagten angrenzenden Stadtteile und ermöglicht einen hochwertigen Grünzug Nord-Ost“, so Sandner-Schmitt weiter.

Hier finden Sie den FDP-Antrag zur alternativen Verkehrsführung über die Dudenstraße, der Grundlage für das Gutachterbüro gewesen ist: http://buergerinfo.mannheim.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=206917