Parkstreit auf Spinelli: ideologisch motivierte Stadtplanung geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei!

Das Neubaugebiet Spinelli wurde als autoarmer „Modellstadtteil“ ohne Tiefgaragen und mit nur minimalen Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum konzipiert, obwohl ein ähnliches Konzept auf Franklin bereits zu massivem Unmut in der Bevölkerung geführt hatte, wobei dort zumindest noch Tiefgaragen den Bedarf der Anwohner decken. In Spinelli kochen jetzt die Emotionen hoch, auf der einen Seite, weil noch nicht mal die wenigen versprochenen Kurzzeitparkplätze eingerichtet sind. Auf der anderen Seite zeigen Bewohner ihre Nachbarn regelmäßig wegen Falschparkens an.

Stadträtin Dr. Birgit Reinemund
Stadträtin Dr. Birgit Reinemund

Dazu Dr. Birgit Reinemund, Fraktionsvorsitzende der FDP / MfM-Fraktion: „Das gute nachbarschaftliche Miteinander in Spinelli ist in Gefahr. Die Stimmung kippt. Die idealistische bzw. ideologische Planung der Stadt wird wieder einmal von der Realität eingeholt: Die meisten Anwohner wollen oder können nicht auf ihr Auto verzichten. Stellplätze werden vor dem Haus gesucht. Die Quartiersgarage am Rande wird kaum akzeptiert. Anwohner nehmen lieber die verbotene Abkürzung über den Chisinauplatz als einen Umweg in Kauf. Die Forderung der FDP/MfM-Fraktion war von Anfang an, bei der Planung des Neubaugebiets aus den Erfahrungen von Franklin zu lernen und ausreichend Parkraum zu schaffen. Leider hielten die Verwaltung und eine Mehrheit des Gemeinderats an der Erwartung fest, die Menschen würden sich schon an ein „autofreies“ Leben anpassen, wenn man ihnen das Leben mit PKW nur schwer genug mache.“

Stadträtin Prof. Kathrin Kölbl

Landtagskandidatin und Stadträtin Prof. Kathrin Kölbl betont: „Ohne Zweifel sind falsch parkende Autos, die Fußgänger und Radfahrer behindern, ein Ärgernis. Unverständlich ist mir, dass Menschen Ihre Nachbarn regelmäßig online anzeigen, statt in den Dialog zu treten. Das ist Gift für ein gute Nachbarschaft. Ich sage jedoch ganz klar: dieser hoch emotionale Konflikt war vorprogrammiert und ist das Resultat politischer Entscheidungen. Und natürlich ist illegales Parken illegal und sollte geahndet werden. Die Stadtplanung muss die aktuellen Bedürfnisse der Menschen abbilden, nicht die für die Zukunft politisch gewünschten.“

„Es gibt konkrete Vorschläge aus dem Stadtteil und von der Bürgerschaft Spinelli Nord, die Verkehrssituation zu entschärfen. Wir fordern die Verwaltung auf, hier schnellstens tätig zu werden! Die politische Fehlentscheidung ist im ersten Bauabschnitt schon in Beton gegossen. Machen wir es in den beiden folgenden Bauabschnitten besser!“, ergänzt Birgit Reinemund für die Fraktion.

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