Gemeinderat: Lange Debatte über die Zukunft der Kunsthalle

Mannheimer Morgen

FDP-Stadtrat Volker Beisel sprach von „Ungereimtheiten“. Sein Kollege Thomas Trüper (Linke) vermutete, dass Kunsthallen-Direktorin Dr. Ute Lorenz „mit Chuzpe, mutig und forsch vorgegangen ist“. Der eigenmächtige Ankauf eines Werkes von Franz Erhard Walther für über 240 000 Euro durch Lorenz (wir berichteten) sorgte gestern im Gemeinderat erneut für Turbulenzen. „Ich halte es für völlig unangemessen, hier nachzukarten“, verteidigte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz seine Museumschefin. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe. „Das ist die Grundlage für unser weiteres Vertrauen zu Frau Lorenz“, betonte Kurz. Auch Kulturbürgermeister Grötsch ist sich sicher, „dass es sich um einen Irrtum gehandelt hat.“

„Ein bisschen viel Irrtum und Unwissenheit“, konterte Beisel. Gerade aus der Vergangenheit der Kunsthalle hätte man die Lehre ziehen müssen. Der FDP-Kommunalpolitiker wollte wissen, was es mit dem Raum auf sich habe, den das New Yorker Museum PS1 angeblich parallel zur Kunsthalle eigens für Walther einrichten wolle. Auf Nachfrage Beisels habe der dortige Direktor gemailt, davon wisse er nichts. Den Raum gebe es sehr wohl, leider habe Walther aus Versehen das falsche Museum genannt, klärte Lorenz das Missverständnis auf.