Mannheimer Morgen, 13. April 2010

Im ersten Halbjahr 1999, da machte Wolf Engelen die größten Schlagzeilen seiner Karriere. Am 4. Februar jenes Jahres erklärte der FDP-Mann seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim. Beim Urnengang selbst erzielte er im Sommer 1999 4,6 Prozent – die dem anderen bürgerlichen Kandidaten Dr. Sven Otto (CDU) fehlten. Erst im zweiten Wahlgang zog der Liberale zurück, Gerhard Widder (SPD) gewann trotzdem.

Ein spezielles Stück Stadtgeschichte hat Wolf Engelen, der heute seinen 70. Geburtstag feiern kann, mit diesem Ausflug in die Kommunalpolitik geschrieben. Doch prägend war er vor allem für seinen Heimatstadtteil Lindenhof. Dessen Bürger-Interessen-Gemeinschaft mit dem eingängigen Kürzel BIG hat er vor fast zwei Jahrzehnten mit aus der Taufe gehoben, bekleidet seither dort das Amt des Schatzmeisters.

Doch damit ist seine Rolle nicht vollständig beschrieben; Engelen ist vielmehr der Motor, der Inspirator dieses Vereins. Dem begnadeten Rhetoriker hat die BIG und mit ihr der Lindenhof viele Aktivitäten zu verdanken, mit der die Identität dieses citynahen Stadtteils gestärkt wird. Allen voran den Aufbau der abgerissenen Lanz-Kapelle 1998 und ihre Nutzung als Treffpunkt für den Lindenhof, den historischen Lehrpfad und die Chronik des Stadtteils.

Beim Engagement für die Vergangenheit will es Engelen aber nicht belassen: Seit 2009 im Bezirksbeirat kämpft auch dort unter anderem gegen zerstörerisches Grillen auf den Rheinwiesen und für den Erhalt historischer Bausubstanz.