Mannheimer Morgen, 20. Mai 2009 (von Anke Philipp)

Bei der weiteren Entwicklung des ehemaligen Vögele-Geländes möchte die Stadt ein gewichtiges Wort mitreden. Der Ausschuss für Umwelt und Technik beschloss deshalb gestern einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans für die knapp zehn Hektar große Fläche am Neckarauer Übergang. Dabei besteht Grund zur Eile: Wie berichtet möchte der Eigentümer, das Trierer Immobilien-Unternehmen Triwo AG, dort großflächigen Einzelhandel ansiedlen und hat dazu eine Bauvoranfrage gestellt. „Ohne Bebauungsplan müssen wir das zulassen“, so Baubürgermeister Lothar Quast. Mit dem Aufstellungsbeschluss erfolgt jetzt eine Veränderungssperre. „Wir wollen ein geordnetes Verfahren“, unterstrich Klaus Elliger vom Fachbereich Städtebau.“Großflächigen Einzelhandel – das genau wollen wir da auf keinen Fall“, verwies CDU-Stadtrat Konrad Schlichter aufs Zentrenkonzept, das eine solche Nutzung dort ausschließt. Er plädierte stattdessen für die Ansiedlung von Gewerbe auf diesem „Filetgrundstück“. Die Stadt kann sich eher einen Mix aus Forschungseinrichtungen (Synergien mit der Hochschule Mannheim), Gewerbe und „Unternehmen mit repräsentativen Charakter“ vorstellen, hat in einer städtebaulichen Studie dazu erste Baufenster entworfen, die auch die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Areal einbeziehen. Grundsätzlich müsse man schauen, was passt, begrüßten Karin Steffan (SPD), Wolfgang Raufelder (Grüne), Volker Beisel (FDP) und Dr. Gerhard Schäffner (BürgerUnion) das städtische Vorgehen. Rolf Dieter (ML) wünschte sich im Zuge der weiteren Entwicklung, dass dort Stadtbahnübergänge optimiert werden.