Mannheimer Morgen, 29. September 2009. Ein Kommentar von Stephan Wolf

Die dramatische Niederlage der Mannheimer SPD drohte am Wahlabend ein Ergebnis zu überschatten, das für die Zukunft der Quadratestadt von großer Bedeutung sein kann. Die Kurpfalzmetropole entsendet mit Professor Egon Jüttner (CDU), Dr. Birgit Reinemund (FDP), Dr. Gerhard Schick (Grüne) und Michael Schlecht (Linke) gleich vier Abgeordnete in das deutsche Parlament und geht damit gestärkt aus der Bundestagswahl hervor. Bislang war Mannheim lediglich mit zwei Politikern vertreten. Jüttner und Reinemund gehören zudem der zukünftigen Regierungskoalition an und haben die Chance, Mannheimer Anliegen an der richtigen Stelle zu platzieren. Schick hat schon bewiesen, wie man auch in der Opposition einiges für die Quadratestadt bewegen kann.

Nun ist der Bundestag zwar nicht der verlängerte Arm des Gemeinderates. Wer ihn so verstehen würde, wäre in Berlin am falschen Ort. Aber die Parlamentarier von hier haben die Aufgabe, Mannheims Interessen zu wahren – ganz gleich, ob es nun um die Unterstützung der Kultur, neue Verkehrsprojekte oder die Ansiedlung von Unternehmen geht. Dafür müssen sie im engen Kontakt mit dem Rathaus stehen. Parteipolitik darf dabei keine Rolle spielen.