Mannheim. 26 WM-Spiele werden auf Mannheimer Eis ausgetragen. Gestern begrüßte die Eishockey-Stadt ihre internationalen Sport-Gäste bei einem Empfang im Zeughaus. Von Thorsten Langscheid

Nein, zufällig wurde Mannheim nicht als Zweit-Spielort der Eishockey-Weltmeisterschaft ausgewählt. Daran ließ der Präsident des Deutschen Eishockey-Verbands, Uwe Harnos, gestern im Florian-Waldeck-Saal des Zeughauses keinen Zweifel: „Hier sind um Daniel Hopp Profis am Werk, die SAP-Arena ist ein Traum für jeden Eishockeyspieler“, lobte der Sportfunktionär den Eishockey-Standort Mannheim beim offiziellen Empfang der Stadt für die Delegationen der hier antretenden Teams der Gruppen B (Kanada, Schweiz, Lettland, Italien) und C (Schweden, Tschechien, Norwegen, Frankreich).

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech hatten die internationalen Gäste herzlich in der Quadratestadt willkommen geheißen. Über einen roten Teppich, flankiert von Stelzenläufern in der jeweils landestypischen Tracht des Frankfurter Ensembles „Gage“, schritten die Sportvertreter rund drei Stunden vor Beginn des ersten WM-Spiels (Kanada-Italien) gestern Nachmittag in der SAP-Arena ins Zeughaus.

Den gelungenen Auftakt am Vorabend in Gelsenkirchen lobte Kurz, zu den 77 000 in der Schalke-Arena müssten auch die Zuschauer im Mannheimer Fandorf hinzugerechnet werden. Der Funke aus Gelsenkirchen sei hier bereits am Freitagabend übergesprungen. An 15 Spieltagen stehen 26 der insgesamt 56 Partien des Turniers in Mannheim auf dem Spielplan – „zwei Wochen voller Wintersport, auf die wir uns freuen“, wie Kurz betonte.

Die Mannheimer, so der Oberbürgermeister weiter, gelten als sachkundiges Eishockey-Publikum, und die Fans des Kufensports verstünden es, „ausdauernd, fair und friedlich zu feiern.“ So darf man sich auf einiges gefasst machen im Fandorf rund um die Arena im Mühlfeld vor den Toren der Stadt. Hier ist ab sofort – mit Ausnahme des spielfreien 19. Mai – jeweils von 12 Uhr mittags bis 1 Uhr nachts geöffnet, der Eintritt zur Fan-Meile und ins Public-Viewing-Zelt ist frei. Wie sportlich die Mannheimer insgesamt sind, ließ Kurz in seiner Ansprache ebenfalls wissen: „Rund drei Viertel der Mannheimer sind einmal in der Woche bewegungsaktiv“, so das Stadtoberhaupt. Neben Rech, Kurz und Harnos würdigte der Vizepräsident des Internationalen Eishockey Verbands, Shoichi Tonita, die Anstrengungen der Gastgeber, nach zweijährigen Vorbereitungen jetzt in die WM zu starten. Der Sportfunktionär unterstrich die Bedeutung der Mannschaftssportarten für das soziale Miteinander der Menschen, die nach seiner Auffassung auch weltweit immer weniger in der Gemeinschaft mit anderen, sondern nur für sich selbst lebten und arbeiteten.

Weitere hochrangige Gäste bei dem Empfang waren der tschechische Generalkonsul Josef Hlobil und sein kanadischer Kollege Bill McCrimmon, Ex-Nationalspieler Erich Kühnhackl wurde ebenso unter den Gästen gesehen wie Hockeyspielerin Fanny Rinne und der Vorsitzende des Weltverbands der Eisstockschützen, Manfred Schäfer. Mit den Bürgermeistern Christian Specht, Gabriele Warminski-Leitheusser sowie Lothar Quast und der Chefin des Rathaus-Fachbereichs Sport und Freizeit war die Spitze von Mannheims Stadtverwaltung nahezu geschlossen angetreten.

Aus Ludwigshafen war Sportdezernent Wolfgang van Vliet gekommen, zu den Abgeordneten Dr. Birgit Reinemund (Bundestag) und Helen Heberer (Landtag) gesellte sich der ehemalige Bundestagsabgeordnete Lothar Mark, der vor seiner Zeit in Berlin als Bürgermeister für Kultur und Sport und davor als MERC-Vorsitzender für Eishockey engagiert war.

Als Gastgeschenk überreichten OB Kurz und Lutz Pauels von der Werbegemeinschaft Mannheim-City den Delegationen den Mannheim-Bildband des Fotografen Horst Hamann, für die musikalische Umrahmung sorgten die Mezzosopranistin Monica Bohimec und der Pianist Gary Kudo mit Bizet-Melodien.