Erklärung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar zum 70. Jahrestag der Deportationen nach Gurs

Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland unter den Augen der Öffentlichkeit zusammengetrieben und in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Das einst blühende jüdische Leben in unserer Region wurde damit nachhaltig zerstört.

Die Perversion des für die Deportationen zuständigen badischen Gauleiters Robert Wagner zeigte sich auch darin, dass die Deportationen am letzten Tag des jüdischen Laubhüttenfestes Sukkot stattfanden: Während des Festes, an dem Juden die Bewahrung des Volkes Israel auf seinem Weg aus der Knechtschaft Ägyptens ins Land Israel feiern. Die Deportation an Sukkot 1940 aber waren ein Marsch in die Versklavung und Vernichtung.

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres sagte in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag am 27. Januar dieses Jahres: „Die Jugend muss sich erinnern, darf nicht vergessen und muss wissen, was geschehen ist.“ Dies ist eine Aufgabe an uns alle, die wir auch in Zukunft erfüllen müssen, um einen zweiten Holocaust zu verhindern.

Die Überlebenden des Holocausts gründeten den Staat Israel und mussten ihn von Beginn an gegen Angriffe seiner Nachbarn verteidigen. Der 70. Jahrestag der Deportation der badischen und pfälzischen Juden im Jahre 1940 führt uns erneut die Wichtigkeit der Existenz des Staates Israel vor Augen. Wir fühlen unsere historische Verpflichtung, Israel als Heimstätte der Juden zu unterstützen und Feinden Israels entschieden entgegenzutreten.

Der Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar, Mannheim

Die DIG ist die größte bilaterale Freundschaftsorganisation in Deutschland. Schwerpunkt der Arbeit in Mannheim ist die Unterstützung und Förderung des neu abgeschlossenen Partnerschaftsvertrags zwischen Mannheim und Haifa.

Weitere Informationen zur DIG und dem Vortrag erhalten Sie bei Hannes Greiling (Tel. 0178/4482056; E-Mail: hannes.greiling@dig-rn.de)