Gemeinderat: Einig beim Familienpass, aber heftige Debatte um soziale Komponente und vhs-Kurse

Mannheimer Morgen – Von unserem Redaktionsmitglied Martin Tangl

Sechsmal freier Eintritt ins Freibad, einmal „fer umme“ ins Planetarium oder ein Gutschein für den kostenlosen Besuch einer Familienveranstaltung in der Jugendbibliothek – diese und zahlreiche weitere Vergünstigungen können alle Eltern mit Kindern, aber auch Alleinerziehende mit ihren Sprösslingen auch 2011 genießen. Mit großer Mehrheit beschloss gestern Abend der Gemeinderat, den Mannheimer Familienpass im kommenden Jahr erneut anzubieten. Das kostet 440 000 Euro.

Heftigen Streit gab“s dagegen um den Familienpass Plus, der Vergünstigungen für Bezieher von Sozialleistungen vorsieht. Beim Gutscheinheft mit sozialer Komponente für zusammen 436 000 Euro setzten sich schließlich SPD, Grüne und Linke gegen CDU, FDP und Mannheimer Liste (ML) durch. Tags zuvor war Mannheim als aktivste Stadt Deutschlands gekürt worden. Da fragte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Stadträte, ob die Debatte um den Familienpass nun der kommunalpolitische Beitrag zu diesem Titel sei. Leidenschaftlich wurde gestritten, ob die Stadt künftig sozial schwachen Bürgern mit Kindern auch Kurse wie Yoga in der Mittagspause oder Bauch-Beine-Po-Übungen bei der Abendakademie bezahlen soll. „Nicht förderfähig“, wetterte CDU-Fraktionschef Carsten Südmersen. Es habe ja gar nichts dagegen, wenn Bildung, Kultur oder die Fahrt mit dem ÖPNV bezuschusst werde. Aber dafür gebe es andere Systeme als den Familienpass Plus.