Wie viele Kunstwerke hat die Kunsthalle eigentlich?

Die Kunsthalle der Stadt Mannheim hat keinen Überblick, wie viele Kunstwerke ihr eigentlich gehören. Es gibt kein Inventarverzeichnis, welches den aktuellen Bestand an Kunstwerken auflistet. „Seit Jahren wird der Sammlungsbestand der Kunsthalle katalogisiert, aber zu einem Ergebnis ist bisher niemand gekommen. Wir wissen schlichtweg nicht, welche Schätze in den Depots der Kunsthalle schlummern. Trotzdem werden neue Stücke gekauft, um die Sammlung zu vervollständigen. Die Kunsthalle merkt den Verlust eines Kunstwerkes erst, wenn das Bild an der Wand fehlt! Das ist kein haltbarer Zustand.  Die Liberalen fordern, endlich ein umfassendes Inventarverzeichnis vorzulegen“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Beisel.

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Zukunft der Kunsthalle nur mit Inventarverzeichnis

Ein Inventarverzeichnis ist für die FDP unverzichtbar, um den tatsächlichen Raumbedarf der Kunsthalle beurteilen zu können. „Die Kunsthalle befindet sich mitten im Umbruch. Während die Generalsanierung des alten Billing-Baus im vollen Gange ist, läuft die Diskussion um den neueren Mitzlaff-Bau. Doch wie wollen wir über die Zukunft der Kunsthalle diskutieren, wenn wir gar nicht wissen, wie viele Kunstwerke wir eigentlich ausstellen könnten und wie viel Geld wir für die Sanierung von Kunstwerken zur Verfügung stellen müssen, wenn wir nicht wissen, welche Gemälde und Skulpturen das Museum eigentlich hat“, betont die kulturpolitische Sprecherin Dr. Elke Wormer.

Gullydeckel sind gezählt – Kunstbestände nicht

Das Inventarverzeichnis soll nach dem Willen der FDP nicht nur den aktuellen Sammlungsbestand auflisten, sondern auch die Fehlbestände angeben und eine Übersicht von Ausleihen an städtische Dienststellen oder sonstige externe Institutionen beinhalten. Bereits im Jahr 2008 berichtete die Verwaltung, dass die Kunsthalle die Sammlung „kontinuierlich“ inventarisiert (Informationsvorlage 545/2008). „Nach drei Jahren darf man schon mal fragen, wo das Ergebnis dieser Arbeit ist. Bisher wurde dem Gemeinderat nichts vorgelegt, dabei wird in der Verwaltung ansonsten jeder Bleistift und Gullydeckel inventarisiert“, ärgert sich Fraktionschef Beisel.