Bildungspolitischer Rohrkrepierer

Gemeinschaftsschule in Mannheim nicht populär

Über das ganze Bundesland verteilt startet im Herbst an 34 Standorten das grün-rote Prestigeprojekt „Gemeinschaftsschule“. In Mannheim konnte jedoch keine einzige Schule für das neue Schulmodell gewonnen werden. Die FDP-Fraktion hält damit das Konzept in der Quadratestadt für gescheitert. „Die jüngsten Meldungen aus Stuttgart sind erfreulich. Die Gemeinschaftsschule in Mannheim kommt erstmal nicht! Für eine Schulform, die bis zur 10. Klasse keinerlei individuelle und leistungsgerechte Förderung ermöglicht, ist offensichtlich kein Bedarf. SPD und Grüne sollten ihre ideologischen Schaukämpfe einstellen und der Realität ins Auge sehen. Die Gemeinschaftsschule ist in Mannheim ein Rohrkrepierer. Dass dieses Lieblingsobjekt in der Heimatstadt der Kultusministerin nicht umgesetzt wird, spricht Bände“, kommentiert FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Beisel.

Foto: Benjamin Thorn (pixelio.de)

Auch weiterer G 9-Zug fraglich

„In puncto G 9 erleben wir zudem glücklicherweise keine bildungspolitische Rolle rückwärts. Offensichtlich rücken die Grünen aktuell von ihrem ideologischen Ziel ab, einen zusätzlichen G 9-Zug in Mannheim zu fordern. Damit wird ein weiteres grün-rotes Ziel zu Grabe getragen!“, so Beisel weiter.

Frühe Förderung, anstatt Einheitsschule

„Anstatt neue Schulformen zu erfinden, sollten wir das bestehende differenzierte System weiter ausbauen und optimieren und uns vor allem auf die frühkindliche Bildung konzentrieren. Nur wer die Kinder früh fördert, kann den Grundstein für deren langfristigen Bildungserfolg legen. Die Gemeinschaftsschule ist dabei alles andere, als die „Speerspitze modernster Pädagogik“, wie uns die ehemalige Mannheimer Bildungsbürgermeisterin und jetzige Kultusministerin Warminski-Leitheußer glauben machen will. In Mannheim hat die Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried unter anderem deshalb so großen Erfolg, weil in klar gegliederten, homogenen Schulzweigen die Kinder individuell – entsprechend ihrer Begabung – gefördert werden können“, erklärt Stadträtin Birgit Sandner-Schmitt. „Und nicht zuletzt ist die Schule so erfolgreich, weil das Schulgebäude frisch saniert wurde.“