Gartenschau in der Au?

Rhein-Neckar-Zeitung – 19.01.2013

Mannheim. (ger) Nachdem der Vorschlag der Mannheimer Liste (ML), die Bundesgartenschau nach Schließung des Flughafens Neuostheim auf dessen Gelände auszutragen, bei der CDU auf wenig Gegenliebe gestoßen war, signalisieren nun auch SPD, Grüne und FDP ihre Ablehnung. Für ein neu gefasstes Bundesgartenschau-Gelände in der Feudenheimer Au und auf dem Spinelli-Areal zeichnet sich dagegen eine Mehrheit ab.

Für die SPD sei eine Bundesgartenschau auf dem Flughafengelände keine Option, betont Fraktionschef Ralf Eisenhauer. Zum einen trage dies nichts zur Aufgabe der Konversion bei, zum anderen werde der Flughafen von Mannheimer Unternehmen weiterhin gebraucht. „Wir suchen kein Gartenschaugelände, sondern wollen die Stadtentwicklung voranbringen“, verweist Eisenhauer auf Unterschiede im Ansatz zur ML. Gebraucht werde ein Ersatz für die heutige Straße „Am Aubuckel“, die SPD wolle sich wegen fehlender Daten hier aber noch nicht festlegen, brachte Eisenhauer auch eine mögliche Unterquerung der Riedbahn am Bahnhof Käfertal ins Spiel. Die beste Lösung sei aber die mit den geringsten Eingriffen in die Kleingärten. Seiner Fraktion gehe es um große Geschlossenheit im Gemeinderat, deutete Eisenhauer Kompromissbereitschaft in Einzelpunkten an.

Die kritische Haltung der Grünen zum Flughafen sei bekannt, die Idee der Bundesgartenschau auf dem Flughafengelände aber nicht wirklich neu, zeigte sich auch Grünen-Fraktionschefin Gabriele Thirion-Brenneisen zurückhaltend. Auf der Grundlage der von der Arbeitsgruppe überarbeiteten Machbarkeitsstudie könne die Bundesgartenschau für Mannheim die Möglichkeit zur Entwicklung eines neuen Grüngürtels sein. Für den „Aubuckel“ sei für die Grünen alles möglich, auch eine Schließung während der Dauer der Bundesgartenschau. „Eine Verletzung oder Aufhebung des Landschaftsschutzgebiets Feudenheimer Au ist aber mit uns nicht zu machen“. Nicht im Vordergrund steht für die Grünen die Einbeziehung des Luisenparks. „Die Brücke über den Neckar ist weg“, nennt sie dafür ökologische Gründe im Abgang zur Maulbeerinsel ebenso wie die erheblichen Kosten.

Bei einer Schließung des Flughafens fürchtet die FDP negative Folgen für den Wirtschaftsstandort. Zwar gebe es am in Neuostheim seit Ende 2011 keinen Linienflugverkehr mehr, von Unternehmen werde der Flughafen aber weiterhin intensiv genutzt, sieht die FDP den Sinn einer Bundesgartenschau nur in der Verbindung mit einer Konversionsfläche. „Wir wollen die Buga nutzen, um eine Militärfläche zu renaturieren und klimatische und strukturelle Verbesserungen für die gesamte Stadt zu erzielen“, betonte Stadträtin Dr. Elke Wormer. Die Buga sollte daher so weit als möglich nicht in der Au, sondern auf ehemaligem Kasernengelände stattfinden.