Im Mannheimer Norden fehlt es an Kinderbetreuungsplätzen – Die Eltern haben keine Geduld mehr

Kundgebung Sandhofen
Bezirksbeirat Elias Weber-Ajaga, Stadträtin Prof. Kathrin Kölbl

Unter dem Motto „Kinderbetreuung jetzt!“ fand am 20. November 2022 auf dem zentralen Platz in Sandhofen, zum Stich, eine Kundgebung statt. Ziel der sehr zahlreich besuchten Veranstaltung war, auf die unzumutbaren Verhältnisse der Kinderbetreuung in diesem Stadtteil aufmerksam zu machen. Eingeladen hat der FDP Bezirksbeirat (BBR) Elias Weber-Ajaga zusammen mit der Vorsitzenden des Stadtelternbeirats (STEB) Mirella Ost. Stadträtin Prof. Kathrin Kölbl FDP/MfM Fraktion unterstütze mit einer Rede die Anliegen der betroffenen Eltern.

Mangelhafte Planung der Stadtverwaltung von Anfang an

Schon seit vielen Jahren kämpft der Stadtteil im Norden Mannheim um ausreichend Plätze für die Kinderbetreuung. Dabei handelt es sich nicht nur um Kindergartenplätze , sondern auch um Krippenplätze.
„ Die Stadt hat das Neubaugebiet Sandhofen geplant um insbesondere Familien anzuziehen. Das ist ihr auch gelungen. Damals gab es nur gut 20 Krippenplätze, in den Häusern der Kirche. Die Stadt hat die Krippe-Werner-Nagel-Ring geplant. Aber mit viel zu wenig Plätzen. Und plötzlich war man überrascht, dass Familien auch Kinder gebären“ so lautet der gerechtfertigte Vorwurf von BBR Elias Weber-Ajaga. Das Problem wird von Jahr zu Jahr immer größer. Denn die Stadt Mannheim hat vergessen, einen Kindergarten zu planen. Denn Krippenkinder müssen irgendwann auch in einen Kindergarten wechseln.

Unverständnis über die Planung seitens der Stadt

Die bildungspolitische Sprecherin Prof. Kathrin Kölbl verwies auf den Antrag der FDP/MFM Fraktion, in dem gefordert wird, auf Modulbauweise von Kinder-Betreuungseinrichtungen umzustellen. „Die pädagogischen und baulichen Bedarfe von KiTas sind längst bekannt. Es braucht Gruppen- und Personalräume, eine Küche, großzügige Sanitärbereiche und ein Außengelände“ so Prof.K. Kölbl. Also Anforderungen, die sich für ein Muster-KiTa in Modulbauweise eignenen. Diese Bauweise kann unkompliziert den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Modulbauweise führt zu einem schnellen Bau bei überschaubaren Kosten. Aktuell wird aber jeder Neubau in einem Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Folgen sind lange und zum Teil fehlerhafte Planungen. Dies führt zu ständig steigenden Kosten und um einen um Jahre verzögerten Baubeginn. Das beste Beispiel dafür ist der Kindergarten im Werner-Nagel-Ring in Sandhofen, der mit einer vierjährigen Verspätung erst jetzt gebaut wird.

Ein klares Signal in Richtung der Verantwortlichen senden

Kundgebung Sandhofen
Bezirksbeirat Elias Weber-Ajaga

„Deshalb ist es Zeit, ein klares Zeichen zu setzen und die Botschaft zu senden: So geht es nicht weiter und wir stehen zusammen“, so der Bezirksbeirat Weber- Ajaga. Die Bereitschaft der Sandhöfer Eltern ist groß etwas zu verändern. In der Vergangenheit wurden auf öffentlichen Bezirksbeiratssitzungen Vorschläge gemacht, wie man die Situation verbessern kann.

Auch private Träger sind vorhanden, die den Bau von KiTas gern übernehmen würden. Aber davon möchte die Stadtverwaltung nichts wissen. Wie die Stadträtin Prof. Kölbl vor Ort bestätigte, möchte die Stadt Mannheim alle ihre Bauvorhaben durch die eigene Bau- und Betriebsservice GmbH BBS durchführen lassen. Da die BBS ein städtisches Unternehmen ist, muss jede Auftragsvergabe gemäß Vergabeverordnung (VgV) öffentlich ausgeschrieben werden. Was erneut Zeit und Geld kostet.

Man wir die Eltern nicht allein lassen

Die FDP/MFM- Fraktion im Gemeinderat wird sich weiter mit Nachdruck für eine Verbesserung der Situation einsetzen. Denn so wie es ist, geht es nicht weiter. Die Eltern in Sandhofen können sich auch auf die Unterstützung der FDP Mannheim und des Kreisverbandes verlassen.

 Text:rk