Von Bernhard Haas – Mannheimer Morgen / Sonntag AKTUELL

Mannheim. Viele Gäste trotzten den Wetterkapriolen und bevölkerten einen ganzen Stadtteil. Die Nacht der Klassik und Weltmusik lud zu einer musikalischen, international ausgelegten Reise durch die Neckarstadt ein.

Mit einem reichhaltigen musikalischen Kunstgenuss zog die Neckarstadt viele Besucher in den Bann. 20 Lokalitäten rund um den Alten Messplatz versprachen Musik zwischen Klassik, Rock, Pop und Salsa sowie zwischen lateinamerikanischen, bulgarischen oder italienischen Klängen. Das Versprechen wurde eingelöst. Zahlreiche Besucher waren immer wieder an anderen Lokalitäten anzutreffen, wie etwa die vier Studenten, die sich auf der Latinoparty im Luna Mora trafen, um kurze Zeit später im Café Tomek Tom Waits Jazzklängen zu lauschen und schließlich auf Brunos Bugaloo Session in der Alten Feuerwache zu landen: „Wir sind das erst mal hier. Das ist echt super, was man hier erleben kann“, lautete das einstimmige Urteil. Man musste trotz stürmischen Wetters nur den Strahlern folgen, die jeden Ort beleuchteten, und schon konnte teilweise sehr fremdländischer, aber auch klassischer Musik gelauscht werden.

Allein fünf Lokalitäten – die Herz-Jesu-Kirche, die Lutherkirche, der Milchladen, die Logopädiewelt und das theater oliv – hatten sich dieser Art von Musik verschrieben. Fast schon begeistert begaben sich die Zuhörer zum Beispiel auf eine musikalische Zeitreise über drei Jahrhunderte im theater oliv. Sopranistin Tanja Rehberger sang Opernarien und romantische Lieder. Werke von Händel, Puccini, Brahms und Schumann verwöhnten die Ohren.

„Das ist einmal wirklich etwas anderes“, murmelte ein begeisterter Zuhörer vor sich hin. Und Boris Ben Siegel freute sich über die vielen Besucher, die durch die Katakomben strömten. Unterdessen begeisterten sich zwei Zuhörer eine Querstraße weiter am Balkanbeat des Orchesters Valeri im Alten Volksbad. „Toll, das habe ich so noch nie gehört“, meinte Chris Korte aus Käfertal. Lautstark wurde im Woodstöckl mit der Coverband AC/DC gerockt, während im La Posada lateinamerikanische Klänge zu hören waren. „Die Vielfalt, die in diesem Stadtteil steckt, ist es, die mich immer wieder hierherzieht“, meinte ein Besucher, die Hüfte schwingend.