Mannheimer Morgen, 13. Mai 2009 (von Anke Philipp)

Geteilte Freude an der Integrierten Gesamtschule Herzogenried (IGMH): Einerseits begrüßen die Eltern das Votum des Gemeinderates für den 791 000 Euro teuren Ausbau der schuleigenen Mensa zur Vollküche. Anderseits bedauern die Eltern, dass das über drei Jahre hinweg entwickelte Konzept mit den BIOTOPIA Beschäftigungsförderungsbetrieben von einer Mehrheit im Rat abgelehnt wurde. „Wir bleiben da aber am Ball“, verspricht die Elternbeiratsvorsitzende Roswitha Stenger.Auf die IGMH zugeschnittenDer Auftrag für die Bewirtschaftung der Küche soll nun ausgeschrieben werden, auch um andere Angebote vergleichen zu können. Das hatte FDP-Stadträtin Dr. Elke Wormer beantragt. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion der Politiker über die Qualität des Schulessens an der IGMH im Besonderen und in Mannheim im Allgemeinen. Während SPD, Grüne und Gudrun Kuch von der Linken Liste das IGMH-Konzept lobten und sich für eine Entscheidung in diesem Einzelfall starkmachten, sprachen sich CDU, Bürger-Union und ML dagegen aus. Sie forderten ein Gesamtkonzept für alle Schulen und plädierten für eine einheitliche Grundlage. „Doch jede Schule hat andere Rahmenbedingungen“, verteidigt Stenger das extra auf die IGMH zugeschnittene Konzept mit pädagogischem Anspruch. Man werde in der Angelegenheit nicht locker lassen, und will nun erneut versuchen, die Parteien umzustimmen und vom Mehrwert zu überzeugen. „Wenn die Kinder hier eingebunden sind, dann gehen auch wieder mehr essen“, glaubt Stenger. Zuletzt sei die Nachfrage auf 100 gesunken, so die Beobachtung der Eltern. Genau dies kann Caterer Manfred Herweck – seit Jahren der Anbieter vor Ort und insgesamt 30 Jahre im Geschäft – überhaupt nicht nachvollziehen: An „normalen Tagen“ würden durchaus bis zu 250 Mahlzeiten verkauft, sagt er, und verteidigt die Qualität der Speisen. Während der letzten fünf Jahre sei sogar die Zahl der ausgegebenen Mittagsmenüs von anfangs rund 80 auf 400 angewachsen.Caterer will sich bewerbenDas Absinken der Zahlen verbindet Herweck mit den Widrigkeiten des Umbaus der IGMH. Zum Schuljahresende läuft sein Vertrag zwar aus. „Wir würden aber gerne weiter hier bleiben und haben schon ein Konzept, um direkt vor Ort zu kochen“, wirbt Manfred Herweck für seine gleichnamige Firma: „Wir kochen auch frisch und mit Bio-Produkten“. Herweck beschäftigt 33 Mitarbeiter und versorgt in der gesamten Region Kinder in Schulen und Kindergärten mit Essen. Unter anderem gehört auch die BASF zu seinen Kunden.