Mannheimer Morgen, 13. Mai 2009 (von Anke Philipp)

In einem offenen Brief an die Initiative „Rettet die Teufelsbrücke“ bekräftigt die FDP Mannheim ihre Zustimmung zum Abriss der Teufelsbrücke. Die Initiative fordert dagegen den Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Hafenbrücke. In einem Antwortschreiben bittet deren Sprecher, Frank Maaß, die Freien Demokraten, diese Position noch einmal zu überdenken. Viele Argumente seien unzutreffend. Und: „Man nimmt dem Ort seinen Charakter, wenn man die verbliebenen Zeugnisse der industriellen Geschichte beseitigt,“, so Maaß auch im Hinblick auf die baufällige Kauffmannmühle.Ring wird vom Verkehr entlastet“Die Brücke ist in einem sehr schlechten Zustand“, entgegnet FDP-Stadtrat Volker Beisel, „jahrelang interessierte sich auch niemand für die Teufelsbrücke. Für den Hafenbetrieb und die Anwohner im Jungbusch brauchen wir eine dauerhafte Lösung.“ Der Abriss ist aus Sicht der FDP erforderlich, um den Anschluss des gesamten Verbindungskanals an den Neckar zu sichern, wenn durch den Ausbau des Containerterminals der Durchstich zum Handelshafen verbaut wird. „Durch den neuen belastbareren Zugang zum Containerterminal wird der Ring und damit der ganze Jungbusch weiter von Schwerlastverkehr befreit – dieses Argument wiegt für uns schwerer als die fußläufige Zutrittsmöglichkeit ins Hafengebiet über die Teufelsbrücke“, argumentiert FDP-Stadträtin Dr. Elke Wormer und erinnert daran, dass der Zutritt zum Hafen nur „berechtigten Personen“ erlaubt ist.Näher ans WasserVon der Hafengesellschaft erwarten die FDP-Stadträte im Gegenzug Zugeständnisse, um das Leben im Jungbusch „näher ans Wasser“ zu rücken. So könne die Promenade ins Eigentum der Stadt übergehen. „Das Gelände der Promenade, des Musikparkes und der Popakademie ist bisher nur von der Hafengesellschaft gepachtet“, erinnert Stadträtin Dr. Elke Wormer. Ebenso können sich die Liberalen die Einrichtung eines kleinen Jachtanlegers im hinteren Hafenbereich vorstellen.Einem Jachtanleger dem Erhalt des Indusrtiedenkmals vorziehen – für die Bürgerinitiative macht das keinen Sinn. Im Jungbusch könne man noch Stadtgeschichte anhand der Baudenkmäler nachvollziehen. Genau dies, so Frank Maaß, brauche Mannheim, „wenn man die vielbeschworene Kreativwirtschaft anziehen und dem Stadtteil eine Zukunft geben will.“