Wo Schule draufsteht, muss auch Schule drin sein!

Prof. Kathrin Kölbl, FDP mit Dr. Konstantin Calfatzis, Vorsitzender des Elternvereins

FDP ist für den Erhalt der griechischen Grundschule Waldhof und gegen Konsulatsunterricht

Für das Schuljahr 1977/78 wurde an der Waldhof-Grundschule Mannheim im Rahmen eines sogenannten Schulversuchs muttersprachlicher Unterricht in sprachhomogenen Klassen eingeführt. Dabei werden alle Grundschulfächer seit dem Schuljahr 1994/95 in deutscher Sprache unterrichtet und zusätzlich die Fächer Griechisch und Religion in den Stundenplan integriert.

Aus Anlass einer Revision der Schulversuche soll der muttersprachliche Unterricht nach einer Entscheidung der Kultusministerin Eisenmann (CDU) zum Schuljahr 2020/21 endgültig beendet werden. Das Hauptargument: Es läge keine Evaluation dieses Schulversuchs vor. Statt in der bisherigen Form soll Griechisch-Unterricht zukünftig nach dem Konsularmodell stattfinden. Muttersprachlicher Konsulatsunterricht findet zwar in den Räumen der Schule statt, liegt aber in der Verantwortung des jeweiligen Herkunftslandes, das die Lehrkräfte stellt und auch die Kosten dafür trägt. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der FDP im Gemeinderat, Prof. Kathrin Kölbl:

„Wir als FDP halten das für einen schweren Fehler. Muttersprachlicher Unterricht in unseren Schulen ist nicht nur Sprach-, sondern auch Werteunterricht. Wo Schule draufsteht, muss auch Schule drin sein!

Wir treten dafür ein, den muttersprachlichen Unterricht wie alle anderen Schulfächer auch der Schulaufsicht zu unterstellen, die die Einhaltung der für diesen Unterricht aufgestellten Bildungspläne und das Lehrpersonal überwacht. Nur so sehen wir gewährleistet, dass unsere verfassungs- und schulrechtlichen Normen und damit ein hervorragendes Qualitätsniveau eingehalten werden.

Weiterhin betont FDP-Stadträtin Kölbl: „Wir als FDP im Gemeinderat halten wie auch unsere FDP/DVP-Landgtagsfraktion die Beendigung des Schulversuchs zum Griechisch-Unterricht für einen Schritt in die falsche Richtung und lehnen Unterricht nach dem Konsularmodell ab. Wir haben deshalb in der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Gesundheit des Gemeinderats am 12. März 2020 einen Antrag zum Erhalt der griechischen Grundschule eingebracht, der unsere Vorstellungen von muttersprachlichem Unterricht erläutert – mit dafür aufgestellten Bildungsplänen, die der Schulaufsicht unterliegen und von Lehrpersonal gehalten wird, das nach offiziellen Maßstäben qualifiziert ist.

Wir fordern vom Kultusministerium, dass die Evaluation dieses Schulversuchs nachgeholt wird und dass dieser bis zum Erhalt der Ergebnisse in seiner bisherigen Form weiter angeboten wird, um die Strukturen aufrechtzuerhalten.“ Nach eingehender Diskussion im Ausschuss für Bildung und Gesundheit haben wir erreicht, dass es zu dem Thema unter der Leitung unseres Bildungsbürgermeisters einen runden Tisch geben wird, zu dem alle Stakeholder eingeladen sein werden, um zu prüfen, wie wir als Stadt Mannheim auf kommunaler Ebene den Erhalt der griechischen Grundschule Waldhof erreichen können. Wir bleiben dran!