Mannheimer Morgen, 4. Juni 2009 (has)

Locker und zuversichtlich ziehen die Freien Demokraten (FDP) in den Wahlkampf. Egal ob auf der Kommunal-, Bundes oder EU-Ebene, von einem positiven Abschneiden sind die Liberalen überzeugt, wie der Generalsekretär der Partei, Dirk Niebel, bei einem ungezwungenen Empfang in der „Pilotgalerie S null Neun“, in E 3, äußerte. „Wir machen keinen Hehl daraus, wir wollen nach den Wahlen mitregieren, wahrscheinlich gemeinsam mit der CDU – aber nicht um jeden Preis“, bekräftigte der Bundestagsabgeordnete sein Ziel. Nach dem „Kreuzverhör“ mit zwei charmanten Moderatorinnen witzelte der Politiker: „Das hat mir doch gut gestanden.“ Im Übrigen sei es schade, dass nur wenig Frauen im Bundestag vertreten sind: „Frauen machen die bessere Politik, weil sie einen ganzheitlicheren und umfassenderen Ansatz haben“. Da passt es ganz gut, dass Dr. Birgit Reinem von der FDP der Quadratestadt auf einem aussichtsreichen Platz für den Bundestag kandidiert. Auf das geringe Interesse der Deutschen an der Europawahl angesprochen, meinte Niebel: „Die 99 Sitze für Deutschland im europäischen Parlament bleiben nicht leer, sie werden besetzt. Wer meckert und nicht wählt, kriegt die Politik, die er verdient.“ Vielleicht sei die Idee „Europa“ bei uns Deutschen bereits so gut angekommen, dass wir sie mittlerweile als selbstverständlich ansehen, stellte auch der Kandidat der Partei für dieses Parlament, Florian Berg, fest, der wenig verkniffen den Ausgang der Wahl betrachtet. Der Spitzenkandidat der Liberalen für den Gemeinderat, Volker Beisel, war noch schnell aus dem „MM“-Bürgerforum in der Alten Feuerwache herbeigeeilt, um seine Ablehnung eines Grillverbots auf den Rheinwiesen zu erneuern. Unterdessen stellte Niebel noch einmal klar: „Wenn die Wahl dazu führt, dass Ulla Schmidt nicht mehr Gesundheitsministerin ist, dann hat sich das schon gelohnt“, und augenzwinkernd weiter: „Die meisten Straßenlaternen sind liberal, sie leuchten und weisen den Weg. Man muss ihn aber nicht gehen.“ Auf die ganz persönliche Frage, wer die wichtigste Person in seinem Leben ist, antwortete der Politiker spontan: „Meine Frau“.