Mannheimer Morgen, 12. Juni 2009 (von Dirk Jansch)

Die Kommunalwahlen 2009 sind vorbei, die Mannheimer Wähler haben entschieden: Die SPD wird größte Partei in der Stadt und kann der CDU gleich drei Stadtteile „abluchsen“. Mit Käfertal und Wallstadt liegen davon zwei im Mannheimer Osten. Hier verzeichneten die Christdemokraten deutliche Stimmverluste von über sechs Prozentpunkten. Gleichzeitig war die Wahlbeteiligung im stadtweiten Vergleich nirgendwo so hoch wie in Feudenheim und Wallstadt, wo über 50 Prozent der Wähler ihre Stimme abgaben.

Der Ausgang der Kommunalwahlen in Mannheim bringt aber auch einige Veränderungen in der zukünftigen Zusammensetzung des Gemeinderats mit sich. Mit Lena Kamrad (SPD), Dr. Birgit Reinemund (FDP), Birgit Sandner-Schmitt (FDP) und Bernd Kupfer (CDU) schafften gleich vier neue Kandidaten aus Feudenheim den Sprung ins Stadtparlament. Boris Weirauch (SPD) und Raymond Fojkar (Grüne) gehören ebenso dazu. Die Sonderschulrektorin Elke Stegmeier gehörte dem Gemeinderat bereits an. Sie verbesserte sich von Listenplatz 24 auf Platz 15.

Wallstadt ist nur noch mit Peter Pfanz-Sponagel (CDU) im Gemeinderat vertreten. Die Stadträtin Evelyne Gottselig (SPD) verfehlte die Wiederwahl nur knapp, und auch für die SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Bezirksbeiratssprecherin Dr. Claudia Schöning-Kalender reichte das Stimmergebnis nicht ganz. Da ist es nur wenig trostreich, dass die SPD mit 38,87 Prozent die Mehrheit im Stadtteil erzielte, nachdem die CDU von 42,61 Prozent (2004) auf 35,88 Prozent abstürzte.

Kein CDU-Stadtrat aus Käfertal

In Käfertal schaffen die Sozialdemokraten trotz leichter Verluste ebenfalls den Umschwung. Mit 34,53 Prozent behaupten sich knapp vor der CDU mit 33.89 Prozent. Die hatte 2004 mit 41.31 Prozent noch klar die Nase vorn. Die Vorstöße von Mannheimer Liste und CDU im Wahlkampf für ein Sanierungsgebiet entlang der Mannheimer Straße werden von Wählerseite nicht goutiert. Jessica Fröhlich verfehlt den Einzug in den Gemeinderat nur um einen Platz. JU-Kandidat Marcus Garcia Hoffmann fällt auf Platz 42 zurück. Stattdessen schafft mit der Bezirksbeiratssprecherin Gabriele Katzmarek neben Ralf Eisenhauer eine zweite SPD-Kandidatin den Sprung ins Stadtparlament.

Während die Mannheimer Liste in allen vier Ost-Stadtteilen Verluste einfährt – bester Kandidat ist Holger Polomski, der seinen Listenplatz 7 halten kann (die ehemaligen Christdemokraten Jörg Mergenthaler und Bernhard Pfützer landen auf den Plätzen 9 und 11) -, ist die FDP neben den Grünen auf ganzer Linie erfolgreich. Das macht sich besonders in Feudenheim bemerkbar, wo die FDP-Kreisvorsitzende Dr. Birgit Reinemund und ihre Stellvertreterin Birgit Sandner-Schmitt hinter Volker Beisel und Dr. Elke Wormer in den Gemeinderat einziehen. Dr. Achim Ding, der ebenfalls für die FDP kandidiert, verbessert sich um zwei Plätze auf Listenplatz 12. Dr. Thomas Gutschlag aus Wallstadt landet auf Listenplatz 10.

Für die CDU schafft der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung (MIT) und ehemalige ASV-Chef, Bernd Kupfer, den Sprung in den Gemeinderat. Während der 44-jährige Malermeister seinen Listenplatz 13 behauptet, springt der Feudenheimer Bezirksbeirat Rolf Götz immerhin vom letzten Listenplatz auf Platz 26 nach vorne. Wieder einmal leer geht der Stadtteil Vogelstang aus. Der hier kandidierende CDU-Bezirksbeiratssprecher Volker Kögel landet trotz engagiertem Wahlkampf auf Platz 28.